Bericht vom 6. Deutschen Hotelimmobilien-Kongress 2014 in Berlin am 24. und 25. Juni 2014
von Rechtsanwältin Anja El-Ishmawi und Rechtsanwältin Nadja Stoikow, LL.M.
ALLE ZEICHEN STEHEN AUF EXPANSION UND STRUKTURWANDEL
… Unter diesem Motto fand am 24. und 25. Juni 2014 der 6. Deutsche Hotelimmobilien-Kongress 2014 im neu eröffneten Steigenberger Hotel am Kanzleramt statt. Und in der Tat bestätigten die Beiträge der Referenten aus den Bereichen der Finanzwirtschaft, Immobilienprojektentwicklung, Beratungsbranche und natürlich der Hotellerie selbst: Die Hotelbranche in Deutschland boomt – zugleich steigen und variieren die Ansprüche der Gäste. Folge: Abgrenzung zu Mitbewerbern und das Herausstechen aus der Masse ist das erklärte Ziel. Hierbei sind insbesondere eine klare Zielgruppenorientierung verbunden mit einer umfassenden Destinationsentwicklung und hierauf zugeschnittenen Produkten die Strategien der Zukunft.
Individualität bei gleich bleibendem internationalen Standard – diesem Anspruch kommt die Kettenhotellerie beispielsweise mit lokal-authentischen Collection-Häusern nach. Neben der Ketten-Hotellerie werden für die Gäste Privathäuser mit einem zielgruppenorientierten Konzept und Design sowie einer hochwertigen Ausstattung attraktiv. Über allem schwebt der Anspruch an die Nachhaltigkeit der Produkte. Gleichwohl bleibt die hohe Nachfrage im Low-Budget/Lean-Luxury-Bereich ungebrochen.
Diese Entwicklungen müssen zukünftig auch im Rahmen der Gestaltung von Betreiberverträgen Berücksichtigung finden. Das in Deutschland über Jahrzehnte vorrangige Vertragsmodel des oft bis zu 25 Jahren fix abgeschlossenen Pachtvertrages gehört hierbei auf den Prüfstand. Der stetige Wandel der Ansprüche der unterschiedlichen Zielgruppen verlangt eine individuelle und zugleich flexible und zukunftsorientierte Vertragsgestaltung. Dies gilt insbesondere für Regelungen im Bereich des FF&E sowie der Instandhaltungs- und Instandsetzungsverpflichtungen der Vertragsparteien. Der Erfolg des Hotelprojekts wird in Zukunft noch mehr von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Eigentümer und Pächter bzw. Eigentümer und Manager abhängen.